Zielgruppenansprache in Social Media

Zum Thema Zielgruppenansprache in Social Media muss ich ein paar Zeilen verlieren, weil ich immer wieder sehe, dass Unternehmen auf ihren Social-Media-Kanälen nicht ihre Zielgruppe(n) im Auge behalten. Damit meine ich nicht nur ausschließlich den Content, der nicht zielgruppengerecht aufbereitet wurde. Zum Teil muss ich auf Instagram nur die verwendeten Hashtags unter einem Post anschauen und erkenne auf einen Blick, dass nicht verstanden wurde, welche Funktion Hashtags erfüllen. Denn wenn Hashtags nicht richtig eingesetzt werden, kommunizieren bzw. taggen Business-Accounts auch bei diesem Reichweiten-Hilfsmittel an der Zielgruppe vorbei.

 

Die Wurzel allen Übels liegt meines Erachtens im nicht vollzogenen Perspektivwechsel. Viele Unternehmen verstehen ihre Social-Media-Präsenzen leider immer noch entweder als zweiten PR-Kanal oder als zweiten Onlineshop – und nicht als Chance mit ihrer Zielgruppe in den direkten Austausch zu gehen. Viel zu oft sehe ich, dass Firmen mit ihren Social-Media-Auftritten wertvolles Potential verschenken, indem die handelsüblichen Kommunikationsbotschaften á la „Wir sind marktführend in XY“ oder reklameähnliche Rabatt-Aktionen posten. Versteht mich nicht falsch, beides hat auch auf diesen Kanälen in dosierter Form seine Daseinsberechtigung. Doch jetzt kommt mein großes ABER!

 

Es lohnt sich nicht nur, beim Erstellen von Social-Media-Content die Perspektive der Zielgruppe einzunehmen – es ist sogar essenziell, um erfolgreich in den sozialen Netzwerken zu kommunizieren! Bei der Content-Planung können diese Fragen helfen:

 

  • Was interessiert meine Zielgruppe?
  • Welches Informationsbedürfnis hat meine Zielgruppe?
  • Wie kommuniziert meine Zielgruppe auf welcher Social-Media-Plattform?
  • Warum nutzt meine Zielgruppe diese oder jene Social-Media-Plattform?

Sobald sich ein Unternehmen eingehender mit diesen Fragen beschäftigt, verlässt es automatisch die kommunikative Einbahnstraße, auf der kanalbedingt die PR oder der Onlineshop fahren müssen. Und sobald sich ein Unternehmen darauf einlässt zu hinterfragen, welchen inhaltlichen Mehrwert es über die handelsüblichen Kommunikationsbotschaften (á la „Wir sind marktführend in XY“) hinaus zu bieten hat, ist es auch nicht mehr darauf angewiesen, anlassbezogen (z.B. über das nächste Firmenjubiläum oder Ostern) oder über die nächsten Produktneuheiten zu informieren. Aus meiner Erfahrung erschöpfen sich diese Themen in vielen Fällen nämlich sehr schnell. Und was wird dann zwischen diesen Ereignissen gepostet?

 

Und hier kommt die gute Nachricht: Unternehmen haben aus Content-Sicht IMMER mehr zu bieten als das nächste Firmenjubiläum, Ostergrüße oder Produktneuheiten. Egal, ob im B2C- oder B2B-Bereich. Entscheidend ist, dass ein Perspektivwechsel stattfindet und sich jeder Kommunikationsverantwortliche ehrlich fragt: Würde mich als Außenstehender dieser Post interessieren und würde ich ihn liken? Und wenn ja oder nein, warum? Und: Würde ich als Außenstehender meiner Business-Seite folgen? Und wenn ja oder nein, warum?

 

Natürlich habe ich vollstes Verständnis dafür, dass Unternehmer oder Kommunikationsverantwortliche die kommunikativen Aktivitäten immer aus der Unternehmerbrille betrachten. Daher kann es von Zeit zu Zeit hilfreich sein, auch hier einen Perspektivwechsel zuzulassen. Ein externer Berater beispielsweise kann einen unvoreingenommenen Blick auf die redaktionelle Social-Media-Planung werfen und frischen, neuen Input liefern. Im Bereich Social Media unterstützen wir Sie gerne als externe Berater bei Ihrem Social-Media-Auftritt. Bei Fragen können Sie uns gerne hier kontaktieren.

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