Instagram: Neue Features und Kontroversen

Instagram ist zweifellos eine der beliebtesten Social-Media-Plattformen unserer Zeit. Im Laufe der Jahre hat sich die App immer wieder weiterentwickelt, um den Bedürfnissen der Nutzer:innen gerecht zu werden. Wir werfen einen Rückblick auf einige neue Funktionen und umstrittene Entwicklungen aus dem Jahr 2023, die die Instagram-Welt in Aufruhr versetzten.

1. Bis zu fünf Links in der Bio teilen

Die Begrenzung von nur einem Link in der Instagram-Biografie war schon immer ein Ärgernis für diejenigen, die mehrere Webseiten, URLs oder Projekte bewerben möchten, was besonders auf Influencer:innen und Unternehmen zutrifft. Instagram reagierte darauf mit der Einführung von fünf Links, die sich seit ein paar Monaten in die Biografie einfügen lassen. Yipiieh!

2. Notizen

Seit Anfang des Jahres 2023 gibt es auf Instagram die Notizen-Funktion. Diese Notizen können sowohl Text als auch Emojis enthalten und maximal 60 Zeichen lang sein. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einzelne Lieder oder Links in der Notiz zu posten. Dabei können User:innen, ähnlich wie bei Storys, genau festlegen, wer die Notiz sehen darf. Auch können Follower:innen auf die Notizen antworten, was ebenso an die Story-Funktion erinnert, da es die Interaktion anregt. Die “Notes” sind 24 Stunden oberhalb der Chats sichtbar.

3. Storys in Vollbild und besserer Qualität reposten

Wenn Nutzer:innen eine Instagram-Story reposten, wird die Qualität dieser oft automatisch verschlechtert. Doch damit ist jetzt Schluss. Instagram hat eine ästhetischere Story-Repost-Funktion eingeführt, die sicherstellt, dass die Qualität der ursprünglichen Story beibehalten wird. Dabei können Storys im gleichen Vollbild-Format repostet werden, in dem sie von der ursprünglichen Person geteilt wurden. Lediglich direkt unter dem Profilbild ist erkennbar, dass es sich um eine repostete Story handelt, da dort das Profilbild sowie der Nutzername der Person auftaucht.

4. Broadcast für Personen des öffentlichen Lebens

Der Broadcast ist eine Neuerung, die vor allem für berühmte Persönlichkeiten und Content Creator:innen von Bedeutung ist. Dieser ermöglicht es den besagten Personen, exklusive Inhalte wie Bilder, Videos, Nachrichten, Audios und Abstimmungen mit ihren Follower:innen in einem Chat zu teilen und bietet kostenlose Einblicke. Broadcast-Mitglieder können lediglich mit Emojis auf die Nachrichten reagieren, was die Interaktion auf eine spielerische Ebene hebt und vor möglichen Spam-Nachrichten seitens anderer Follower:innen schützt. Zudem können Nachrichten aus dem Broadcast in den Stories der Influencer:innen geteilt werden. Die Inhaber:innen eines Broadcasts haben ein Chat-Symbol in ihrer Biografie, inklusive eines Links der direkt zum Broadcast einlädt. Dieser kann nur von Follower:innen abonniert werden. Um einem Broadcast-Channel beizutreten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, darunter das Anklicken des Links im Story-Sticker, das Klicken auf den Link im Profil oder eine einmalige Einladung, die alle Follower:innen exklusiv erhalten.

5. Verifizierung kaufen

Die Verifizierung, erkennbar an einem blauen Häkchen neben dem Nutzernamen, war schon immer ein gewisses Statussymbol, was für Bekanntheit und Glaubwürdigkeit auf Instagram stand. Nun gibt es die Möglichkeit, die Verifizierung für 16,99 Euro im Monat zu kaufen. Dies hat jedoch einige Kontroversen ausgelöst, da es die Authentizität der Plattform in Frage stellt. Während einige diese Entwicklung als Chance sehen, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, wird die Möglichkeit, sich die Verifizierung zu erkaufen, von anderen kritisiert, da der Status und die Vertrauenswürdigkeit dieses Symbols gemindert wird.

6. Balance zwischen Bildern und Videos

Ursprünglich war Instagram eine Plattform, auf der nur Bilder geteilt werden konnten. Wer erinnert sich noch? Mit der Einführung von Reels hat der Algorithmus jedoch Videos im Hochkantformat bevorzugt, was von vielen Nutzern kritisiert wurde. Die Rede war von einer TikTokisierung von Instagram, weil das Streben seitens Meta so groß war, die App TikTok um jeden Preis zu kopieren und diese damit vom Markt zu verdrängen, dass nur noch Videos im Hochkantformat in den Feeds angezeigt wurden. Back to the roots forderten die (zum Teil auch prominenten) Instagram-User:innen – und Instagram erhörte die kritischen Stimmen. Adam Mosseri, CEO von Instagram, kündigte an, einige der kritisierten Veränderungen in Bezug auf Reels rückgängig zu machen und wieder einen Ausgleich zwischen Fotos und Videos zu schaffen.

fazit

Diese neuen Funktionen und Entwicklungen versprechen Veränderungen für die Plattform, aber sie sind nicht ohne Diskussionen und Kontroversen. Beispielsweise ist die Nutzung von Broadcast Channels und der Notizen im Vergleich zum Zeitpunkt der Einführung dieser Neuerungen bereits zurückgegangen. Auf der anderen Seite werden Funktionen wie eine neue optische Variante des Repostens der Stories und die Möglichkeit von bis zu fünf Links in der Biografie dauerhaft genutzt, da diese die Nutzung sowie Content Creation auf Instagram erleichtern. Die Zukunft von Instagram ist zweifellos von den Entscheidungen und Präferenzen seiner User:innen abhängig. Deshalb kommt es diesen auch entgegen, dass Bilder wieder vermehrt angezeigt und mit Reichweite belohnt werden. Es bleibt spannend, zu beobachten, wie sich diese und auch zukünftige Entwicklungen in den kommenden Monaten und Jahren auf die Plattform auswirken werden.

Autorin: Marie Eberle